Männer könnten reden wollen - ganz ohne Sex
- 𝔣𝔩𝔬 '𝔟𝔲𝔩𝔩' - 𝔡𝔢𝔯 𝔤𝔢𝔴𝔦𝔰𝔰𝔢𝔫 𝔱𝔶𝔭
- 8. Jan.
- 5 Min. Lesezeit

Es war schon zeitweilig ein Segen, als junger, introvertierter Mann mit seiner jugendlichen Naivität an soetwas wie eine Heile Welt zu glauben. Gespräche wurden in der Regel nur geführt, wenn sie wirklich wichtig waren, ansonsten bedröhnte man sich tatsächlich lieber mit Haschisch und Cannabis und beschränkte sich auf Wesentliches, das gerne etwas lustiger sein durfte, um die Tage, Wochen und Monate der frühen Jahre der angehenden Reife zu bewältigen. Im Gegensatz zu manchem meiner Kameraden, ging ich zudem ehrlicher Arbeit nach, durch die ich sogar relativ gut versorgt war, bevor aus dem Nichts die große Krise keimte, die noch heute währt.
Unter Misshandlungen vom Staat und soetwas wie Behandlung durch überwachende Ärzte, wurde aus dem jungen Kerl eine bewusste Persönlichkeit, die leider aufgrund der Krise zu Gesprächen angehalten war, die in der Regel verweigert wurden. Nicht zuletzt, weil es Missverständnisse gegeben haben muss, sondern offenkundig auch komplett falsche Anschuldigungen oder Verdächtigungen im Raum gestanden haben müssen, das junge Leben des naiven Kerls dermaßen zerstörerisch zu attackieren und in Frage zu stellen.
Probleme eines Menschen, woher auch immer sie kommen, zu ergründen, zu erklären oder vielleicht auch einfach zu widerlegen und auszuschließen, ist dabei ein Punkt, mit dem ich persönlich bis heute zu kämpfen habe... und dabei vor verschlossenen Schranken stehe!
Mein Leben ist an der harten Realität vollkommen grundloser Beschuldigungen und der Vorgehen dazu beinahe komplett den Bach runtergegangen und weil niemals Fragen gestellt wurden oder der konkrete Verdacht unterbreitet, steht man damit alleine da. In meinem Fall einem ganzen Chaos von diversen Vorgängen eines Lebens vor 25 Jahren und Dingen, die vielleicht in der Nachbarschaft passierten, warum auch immer man sie mit einem selbst in Verbindung zu bringen scheint, wenn sie denn überhaupt jemals passierten.
Als relativ lebenslustiger und positiv eingestellter Mensch ein Umstand, der sich nicht so einfach verarbeiten und wegstecken lässt, schon garnicht mit einer Horde wilder Cops im Nacken, die sich in Gewalt üben, um etwas zu erreichen, womit man grundsätzlich nichtmal was tun hat. Man bedrohte mich, drückte mich in die Psychiatrie und schien sich hintenrum ein selbstgestricktes Puzzle zu flechten, das irgendwas begründen oder rechtfertigen sollte, was tatsächlich weder Hand noch Fuß hat bzw. hatte. Einige Mitmenschen schienen dafür glatt absichtlich gelogen zu haben, um eine Show loszubrechen, die einem halbwegs anständigen Menschen in keiner Art und Weise mehr gerecht werden, und es auch garnicht erst zu versuchen scheint.
Die Ärzte widerum legten die Hände in den Schoß, zogen möglicherweise hinter dem Rücken irgendwelche Strippen, ohne Fragen oder Kommentar, genau weiss man es aufgrund des Schweigens in meiner Position selbst nicht. Ein Anwalt war zu keiner Zeit verfügbar oder zu sprechen, der gewillt gewesen wäre, sich dem Treiben anzunehmen oder hinzugeben, kaum ansatzweise dergleichen, wie man es selbst gezwungen war zu dulden und zu ertragen. Der Redebedarf war jedoch vorhanden, die Hintergründe unklar, und die Introvertiertheit musste überwunden werden, dass man endlich offen mit Menschen über alles zu reden versucht, sofern sich diese anbieten.
Doch genau hier offenbart sich ein weiteres Problem der Gesellschaft, dass viele Menschen kaum bereit sind, sich irgendwie mit den Problemen oder Lebengeschichten evtl. sogar unschuldiger Mitmenschen und -bürger zu befassen, selbst wenn diese ihre Not erklären wollen und müssen. Sie ist mitunter nicht nur äußerst bedrückend, sondern niederschmetternd, dass es überhaupt soweit kam und andauern musste, ohne dass man selbst auch nur einen Finger gekrümmt hätte. Klar ist, dass sich auch niemand in irgendwelche grundlose Gefahr begeben möchte, wenn sie sich vermeiden lässt. Für den vermeintlichen Täter als eigentliches Opfer juristischer Vorgänge und Misshandlungen unter falschem Verdacht jedenfalls unumgänglich und Erklärungen äußerst rar. Und auch das übliche Miteinander gewisser Menschen leidet unter banalsten Versuchen ausgiebiger Gespräche, weil Schatten und Fallen zu lauern drohen, die bedrohlich wirken können. Das passiert selbst über das Internet auf sichersten Kanälen mit mehreren hunderten Kilometern Distanz der Gesprächspartner.
Das Frauen sich etwaiger sexueller Beschuldigungen, die zudem hinterrücks aus dem Nichts erhoben worden sind und außerdem zu zusätzlichen Verleumdungsversuchen im Raum gepaart werden, kaum unterziehen müssen, sollte so gut wie klar sein. Die Männer jedoch, denen es mitunter vollkommen unbegründet widerfährt, werden Gespräche suchen, die über das abendliche Resümee des Tages mit der Partnerin im Ehebett hinausgehen. Egal, ob es sich dabei um Erklärungen für Probleme oder auch völlig alltägliches handelt. Die Psychologie der Dinge, die sich ohne Grund zugetragen haben und einem angeheftet wurden, suchen nach psychologischen Erklärungen und Zusammenhalten, Gemeinsamkeiten, Sicherheiten mit alten und neu geschlossenen Kontakten, die gewiss grundsätzlich erstmal zweifelhaft und vorbelastet sind. Genau diese Enthaltsamkeit des vielleicht unbeteiligten Dritten bzw. Vierten wirkt allerdings auch wie ein Keil, der grundsätzlich zu verhindert versucht, dass sich überhaupt irgendeine Tür öffnen könnte, um eine feste Vertrauensbasis für Freundschaft oder sogar Partnerschaft noch erreichen zu können, so fest man auch darauf bauen möchte. Es ist verdammt schwer ein zerberstendes oder zerborstenes Leben zu erklären, zu rechtfertigen, oder sogar zu flicken und zu retten, wenn man sich allen Ernstes bereits in einer solchen Notsituation befindet oder abrutscht, ohne etwas verbrochen zu haben, mit dem man sich etwa brüsten könnte oder würde, es mindestens jedoch zweifellos aufzeigen und handfest belegen zu können.
Die Psychologie, ob Kenntnisse hin oder her, verrät dabei mindestens soviel, dass zu jener Zeit etwas grundlegend falsch gelaufen ist oder sein muss, das auf persönliche Differenzen und Anfeindungen zurückgehen muss, woher auch immer diese genau stammen, dass auch nur Psychologie tatsächlich in der Lage zu sein scheint vorsorglich Differenzen auszuschließen oder auch generell zu klären, um mögliche Wiederholungen der Problematik zu vermeiden. Unabdingbar muss ein psychologisches Fundament geschaffen werden, das diese möglichst garnicht erst zulässt. Demnach sind solche Gespräche, wer sie denn nicht ohnehin regelmäßig von sich aus führt, unumgänglich und unschlagbar in ihrer Substanz. Einvernehmlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Anstand, Moral, oder auch die gemeinsamen oder persönlichen Vorstellungen und Wünsche stehen akribisch auf dem Prüfstand, teilweise jeden Tag erneut in ihrer ganz eigenen Art. Sich zu verschließen erntet Misstrauen und Missmut, wo andere es bereits als etwas lästig ansehen könnten, oder eben sogar als gefährlich, hier aufeinander zuzugehen und Unklarheiten genauer zu durchleuchten und offenzulegen, Geheimnisse zu offenbaren und zu vermeiden, weil sie nur eine zusätzliche Belastung darstellen würden. Eine Pflichtehe unter anhaltendem Schweigen, wie sie ältere Ehepaare oft führen können oder auch im Islam unter Bestimmungen gängig sind, wäre gradezu dramatisch zersetzend und auffressend, was Fragen und Gedanken um den oder die Nächste(n) betrifft, und sich alleine auf etwas Sex zu fokussieren, wie es auch jüngere Menschen häufig tun, wirkt wie pures Gift, nicht nur, aber auch im Hinblick auf die Tatsache der Grundlagen etwaiger Beschuldigungen sexueller Natur bzw. möglicher Unnatürlichkeit und ihren Ursachen. So ist auch der Mann angehalten nicht nur einfach zu quatschen oder "Ja" und "Amen" zu sagen, wie es mancher vielleicht tun würde, sondern stattdessen ausgiebige Gespräche zu führen, die weit über etwas Tratsch hinausgehen und schnell "Gott und die Welt" umfassen können, denen man sich als aufgeschlossenes Wesen nicht entziehen oder verweigern sollte.
So oder so, gibt es Menschen, die nicht wie ich introvertiert unter Problemen gereift sind, sondern bei denen das völlig alltäglich ist ausgiebige Gespräche relativ häufig zu führen, und die vielleicht besonders deswegen auch derartige Zersetzungsprozesse und -prozeduren im Leben garnicht erst erfahren und erleiden müssen. So tat ich persönlich es übrigens auch immer wieder mit meinen nächsten Vertrauten, vor denen man keine besonderen Geheimnisse pflegte, noch irgendetwas verstecken musste, um eine solide Basis für Freundschaft und Partnerschaft zu erhalten, die möglichst niemals enden sollte. Woran sie dann überhaupt zerbrachen, ist die Unklarheit falscher Verdachte und Vermutungen im Raum, die einem nachgesagt wurden, sowie jahrzehntelange Feindseligkeiten, die darauf keimten und aufblühten, sogar die Not unerfindlicher Erklärungen für Unerklärliches, um das man sich bemühen musste, und nichts anderem.
Männer könnten also durchaus auch mal gewillt sein Gespräche zu führen, für die sich keiner ausziehen oder in die Federn springen muss. Besonders Frauen sollten das schätzen können.
Kommentare